Bachelor- oder Masterarbeit: Was machst du gerade?

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ABSTRACT:

Ein Programmierer programmiert – oder? Tatsächlich verbringen Menschen, die in der Erstellung von Software arbeiten, ihre Zeit mit vielen verschiedenen Aufgaben, von denen Programmierung nur ein Teil ist. Aber wie groß ist dieser Teil? Die Antwort auf diese Frage ist entscheidend für die objektive Bewertung von Maßnahmen der Produktivitätssteigerung, die sich auf diesen Arbeitsanteil beziehen. Als aktuelles Beispiel mag die Generierung von Code durch GenAI-basierten Co-Piloten herangezogen werden. 
Zur Verdeutlichung ein fiktives Rechenbeispiel: Angenommen, der Produktivitätsgewinn für Tätigkeit T durch Einsatz einer Maßnahme M mit Kosten K liegt bei 50% (was extrem hoch wäre), und der Anteil der Tätigkeit T, bei denen dieser Produktivitätsgewinn greift, läge unternehmensweit bei 10% (was realistisch erscheint), dann hätte M einen Netto-Produktivitätszuwachs von 5% für das Unternehmen, um die mit M verbundenen Kosten K zu amortisieren. Ist also T die Kosten K wert?

  • Die Forschungsfrage lautet: Welche Tätigkeiten üben Software-Entwickler tatsächlich aus, und wie viel Zeit verbringen sie damit? Von welchen Faktoren hängt diese Verteilung ab?

  • Die Forschungsmethode: Die Forschungsfrage soll mit drei Methoden untersucht werden. 1) Zunächst soll anhand einer Recherche der akademischen und populären Literatur untersucht werden, was der Forschungsstand ist, und welche Wahrnehmung davon herrscht. Dazu ist u.a. die „graue“ Literatur auszuwerten (Reddit, StackOverflow, Blogs, Industriepublikationen), aber auch die akademische Literatur (einschlägige Konferenzen und Journale). 2) Dann soll anhand einer Umfrage eine größere Menge von Menschen in der Branche zu ihren Arbeitspraktiken und deren Zeitanteilen befragt werden. Hier sollten zur Pilotierung einzelne erfahrene Entwickler befragt werden, um einen Fragebogen zu konstruieren. Die Verteilung des Fragebogens kann unternehmensseitig unterstützt werden. 3) Um Verzerrungen durch Selbstauskunft in der Umfrage zu kontrollieren, soll schließlich durch eine Tagebuch-Studie ein genaueres Bild von einer Stichprobe von Software-Entwicklern erhoben werden.

  • Erwartetes Ergebnis / Ziel: Wir erwarten, dass sich der Zeitanteil für das Schreiben von Programmcode zwischen 0% und 50% bewegt, abhängig in erster Linie vom Karrierestand und in zweiter Linie von der Branche bzw. Art der erzeugten Software. Wir erwarten weiter, dass der Anteil der Arbeitsstunden, in denen Code erzeugt wird, auf das Unternehmen gerechnet etwa zwischen 10% und 20% liegt. Wir erwarten weiter, dass als Tätigkeiten mit gleichem oder größerem Zeitanteil das lesen von Code, Fortbildung, Kommunikation, und Entwurfs- bzw. Planungsaufgaben genannt werden.

WAS DU MITBRINGEN SOLLTEST:

  • Grundverständnis der industriellen Softwareherstellung
  • Neigung zu empirischer Arbeit

BETREUENDE PERSON:

Harald Störrle

KONTAKTINFORMATIONEN:

Deine Ansprechperson: Nico Gerhold, 0160 6163914.

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